Samos. Ein Paradies in der Ägäis
Stell dir einen Ort vor, an dem das türkisfarbene Meer sanft gegen unberührte Strände schlägt, die von weichem, goldenen Sand oder von Kieselsteinen gesäumt sind. Im Westen der Insel Samos findest du nicht nur Ruhe und Entspannung, sondern auch die Möglichkeit, die Natur in ihrer reinsten Form zu erleben. Die Strände sind malerisch und ruhig, fast wie ein Geheimnis, das nur wenige Eingeweihte teilen. Fernab von den überfüllten Touristenzielen kannst du hier wirklich abschalten und die Schönheit der Natur geniessen. Für die Abenteuerlustigen und Naturliebhaber, also zum Beispiel für mich, warten zum Teil herausfordernde Wanderwege, die dich durch Olivenhaine, Wälder, über raue Klippen und hinauf auf steile Berghänge führen. Jede Mühe lohnt sich, denn am Ende des Weges wirst du mit atemberaubenden Aussichten belohnt. Der Blick über das weite Land, das glitzernde Meer und die Nachbarinseln ist unvergesslich und lässt dich staunen, wie schön die Welt sein kann.
Samos ist reich an Geschichte und Kultur. Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten ist das Heraion, ein antiker Tempel, der der Göttin Hera gewidmet ist. Ein weiteres Highlight ist der Tunnel des Eupalinos, ein technisches Meisterwerk der Antike, das als eines der ersten grossen Ingenieurprojekte der Geschichte gilt. Die Insel ist auch der Geburtsort des berühmten Mathematikers Pythagoras, dessen Erbe noch heute auf Samos spürbar ist.
Die Insel Samos ist ein Ort für all jene, die ein Abenteuer suchen, aber auch die Ruhe schätzen. Die Kombination aus schönen Stränden, fordernden Wanderungen, wenigen Touristen, beeindruckenden Aussichten, hervorragendem Essen und netten Menschen macht den Westen von Samos zu einem perfekten Reiseziel für alle, die das Besondere suchen. Ein Ort, der dich nicht nur in den Bann zieht, sondern den du im Herzen behalten wirst.
Kokkari im Nord- und Pythagorio im Südosten der Insel Samos sind die beliebtesten Touristenziele auf Samos. Kokkari ist ein malerisches Fischerdorf, das für seine charmante Atmosphäre, die atemberaubende Küstenlandschaft und auch für seine touristischen Annehmlichkeiten geschätzt wird, während Pythagorio mit seiner reichen Geschichte, den vielen Einkaufsmöglichkeiten und dem lebhaften Hafen beeindruckt.
Übrigens werde ich im Oktober noch einmal zwei Wochen auf Samos verbringen. Es gibt da noch ein paar Wanderungen, die sich bei 25 Grad sicher besser anfühlen als bei 35 Grad.. 🙂
Aber da war doch noch was..
Ich bin ja mit rund 40 kg Gepäck in Basel gestartet. Meine Freunde, Arbeitskolleginnen und Familie haben fleissig Kleider gesammelt und mir gebracht. Und so habe ich mich dann auf den Weg gemacht.
Die Kleider wurden von der NGO Selfm-aid.ch und deren Skills Factory mit Freude entgegengenommen und direkt weitergegeben an NGO’s, die im Camp die Kleider verteilen.
Ich durfte ein Gespräch führen mit Katharina, einer Mitarbeiterin von Skills Factory. Hier sind die Informationen, die ich erhalten habe:
Die Skills Factory betreibt mehrere Werkstätten und Workshops für geflüchtete Menschen, die im Flüchtlingscamp auf Samos leben. Diese Werkstätten bieten den Geflüchteten verschiedene Arbeitsmöglichkeiten, die ihnen helfen, berufliche Fähigkeiten zu entwickeln und sich auf eine Zukunft in Europa vorzubereiten.
Zu den derzeit betriebenen Werkstätten gehören der Barber Shop, die Schneiderei, der Medien Workshop (Foto, Video, Instagram) und die Küche/Bäckerei. In Planung ist zudem eine Werkstatt zur Mobiltelefonreparatur. Diese Werkstätten wurden ausgewählt, weil sie den Geflüchteten wertvolle Fähigkeiten vermitteln, die auf dem europäischen Arbeitsmarkt gefragt sind.
Die Anwerbung der Geflüchteten erfolgt hauptsächlich über Mund-zu-Mund-Propaganda und die Vernetzung mit anderen NGOs. Diese NGOs sind zum Teil im Camp selbst vertreten und verteilen Flyer oder schicken gezielt Menschen zur Skills Factory, insbesondere auch solche, die aufgrund psychischer Leiden (Trauma, Stress), von einer Tagesstruktur profitieren können.
Der Aufnahmeprozess beginnt mit einer Bewerbung, bei der die Geflüchteten ihre Interessen und Fähigkeiten angeben. Viele bringen bereits Berufserfahrung aus ihrer Heimat mit. Zum Beispiel ist der Beruf des Friseurs in vielen Kulturen hoch angesehen. Der Barber Workshop wird von einer geflüchteten Person geleitet, die für die Organisation und Ausbildung verantwortlich ist. Die Dienstleistungen im Barber Shop sind kostenlos, und die Friseure erhalten 1 Euro pro Kunde. Spenden von Touristen sind sehr willkommen.
Die Schneiderei sucht noch nach weiteren Mitarbeitern, da viele Materialien und Stoffe zur Verfügung stehen und dringend benötigte Kleidung wie T-Shirts und Unterwäsche hergestellt werden müssen. Die Küche benötigt ebenfalls regelmässig neue Mitarbeiter, da viele von einheimischen Restaurants und Hotels abgeworben werden.
Die Vision der Skills Factory ist es, so vielen Menschen wie möglich non-formales Lernen anzubieten. Sie versuchen, die Geflüchteten entsprechend ihrer Fähigkeiten und Interessen in den Workshops aufzunehmen und ihnen zu helfen, sich auf die europäische Arbeitswelt vorzubereiten. Dabei wird das benötigte Material, wenn möglich, lokal eingekauft, um auch die einheimische Bevölkerung zu unterstützen.
Die Skills Factory hilft auch dabei, die Geflüchteten in reguläre Jobs zu vermitteln. Viele Bewohner des Camps arbeiten in Hotels, Restaurants und auf Baustellen auf Samos, was ihnen ermöglicht, ihr eigenes Geld zu verdienen und glücklich zu sein.
Der Transport vom Camp zur Stadt ist eine Herausforderung, da das Camp abgelegen ist und die offiziellen Busverbindungen verhältnismässig teuer sind. Viele Geflüchtete müssen daher zu Fuss gehen (7 km).
Die Aufenthaltsdauer im Camp hat sich mit dem neuen Camp deutlich verkürzt. Früher mussten die Menschen bis zu zwei Jahre ausharren, jetzt dauert es in der Regel drei bis sechs Monate, bis sie die Möglichkeit bekommen, aufs Festland zu wechseln.
Das neue Flüchtlingscamp in Zervou auf Samos
2021 wurde das neue, umstrittene Flüchtlingslager eröffnet. Das Camp ist mit Stacheldraht umzäunt und verfügt über Überwachungskameras, Röntgenscanner und Magnettüren. Der Zugang ist nur per elektronischem Chip möglich.
Das Lager bietet zwar bessere Lebensbedingungen wie Wohncontainer mit Strom, Klimaanlage und warmem Wasser sowie Freizeit- und Bildungsangebote. Dennoch gibt es Kritik, dass es sich wie ein Gefängnis anfühlt und die Sicherheitsmassnahmen übertrieben sind.
Zurzeit leben rund 2’400 Menschen im Camp.
Das alte Lager war für seine schlechten Bedingungen bekannt. Es war stark überbelegt, mit Berichten über unzureichende sanitäre Einrichtungen, mangelnde medizinische Versorgung und allgemeine Lebensbedingungen, die für die Bewohner äusserst schwierig waren. Die Überfüllung führte zu Spannungen und Gewalt, und viele internationale Organisationen und NGOs kritisierten die Situation vor Ort scharf.
Im Grossen und Ganzen hat das neue Camp die Situation etwas entschärft und doch gibt es noch viel zu tun. Schaut euch auf www.selfm-aid.ch an, was auf Samos und im Camp so alles passiert oder eben auch nicht passiert.
Ich bin sehr begeistert von den Menschen der Skills Factory und allen anderen NGO’s auf Samos. Sie sind ein leuchtendes Beispiel für Mitmenschlichkeit und Solidarität. Die Finanzierung der Dienstleistungen erfolgt hauptsächlich durch Spenden, sowohl Geld- als auch Sachspenden.
Sie haben unsere Unterstützung verdient!
Das Tandemprogramm fokusnetzwerk vom gemeinnützigen Verein prointegration ist eine grossartige Initiative, die darauf abzielt, geflüchtete Menschen in ihrer neuen Heimat bei ihrer sozialen Integration zu unterstützen. Das Programm fördert das Zusammenleben und die soziale Integration von geflüchteten Personen. Freiwillige aus der lokalen Bevölkerung begleiten die Menschen, um ihnen zu helfen, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden.
Vielen Dank an das Team fokusnetzwerk für die kontinuierliche Unterstützung und den Einsatz. Ich freue mich darauf, weiterhin gemeinsam mit euch an unserer wichtigen Mission zu arbeiten.